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Cannabis richtig trocknen – Bedingungen, Methoden & Fehlervermeidung

Von saftfrisch zu aromareif – so trocknest du deine Ernte
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Die Trocknungsphase ist der erste große Schritt nach der Ernte und legt den Grundstein für Qualität, Aroma und Lagerfähigkeit.

Beim Trocknen wird überschüssige Feuchtigkeit entzogen, um Schimmelbildung zu vermeiden und den späteren Curing-Prozess vorzubereiten. Eine zu schnelle oder zu langsame Trocknung kann das Aroma deutlich beeinträchtigen – die richtige Balance ist entscheidend. Wer hier sorgfältig arbeitet, wird mit intensiven Aromen, perfekter Konsistenz und einer langen Lagerfähigkeit belohnt.

Optimale Bedingungen: Temperatur, Luftfeuchtigkeit & Luftstrom

Für eine schonende Trocknung empfehlen viele erfahrene Grower folgende Parameter:

  • Temperatur: 15–21 °C
  • Relative Luftfeuchtigkeit (rLF): 45–55 %
  • Licht: Dunkel lagern (Licht zerstört empfindliche Terpene)
  • Luftstrom: Sanfte Umluft, keine direkte Ventilation auf die Buds
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Gut zu wissen
Manche setzen auf die „60/60-Methode“ – 60 °F (~15,5 °C) und 60 % rLF – um besonders langsam und aromaschonend zu trocknen.


Werkzeug-Checkliste für optimale Bedingungen

Wie lange dauert das Trocknen?

Je nach Methode, Klima und Bud-Dichte dauert die Trocknung zwischen 6 und 14 Tagen.

BedingungTemperaturrLFDauerBemerkung
Warm & trocken20–21 °C40–45 %6–8 TageRisiko: Aroma-Verlust
Optimal15–19 °C45–55 %9–12 TageAusgewogenes Aroma
Low & Slow7–10 °C45–50 %14–21 TageMaximale Aroma-Schonung
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Expertentipp:
Nutze den „Stiel-Snap-Test“ – knackt ein kleiner Zweig sauber, sind die Buds meist bereit fürs Curing.

Wet-Trim vs. Dry-Trim – welche Methode passt zu dir?

Wet-Trim Vorteile

  • Schnellerer Trocknungsprozess
  • Weniger Platzbedarf beim Aufhängen

Dry-Trim Vorteile

  • Schonendere Trocknung
  • Bessere Aroma-Entwicklung

Beim Wet-Trim werden direkt nach der Ernte die meisten Blätter entfernt. Das reduziert die Feuchtigkeit und beschleunigt die Trocknung.
Beim Dry-Trim bleiben die Zuckerblätter dran, was den Prozess verlangsamt und oft intensiveres Aroma ergibt.

Methoden im Vergleich

Hängend trocknen

Die klassische Methode: Ganze Zweige oder einzelne Buds kopfüber in einem dunklen Raum oder Zelt aufhängen.

Trockennetz

Buds werden einzeln auf flachen Netzen verteilt.

3. Paper-Bag-Methode

Buds nach kurzer Vortrocknung lose in Papiertüten legen, um Feuchtigkeit langsam auszugleichen.

  • Vorteil: Verhindert zu schnelles Austrocknen

4. Low-&-Slow (Kühlschrank)

Trocknung bei 7–10 °C und ca. 45 % rLF über mehrere Wochen.

  • Vorteil: Maximale Aroma-Schonung
  • Nachteil: Erfordert viel Geduld und kontrolliertes Klima

Troubleshooting: Probleme und Lösungen

ProblemUrsacheLösung
Zu feuchtrLF zu hoch oder zu dichter Bud-AufbauMehr Umluft einsetzen, ggf. Raumluft senken durch Lüften oder Entfeuchten
Zu trockenrLF zu niedrig oder zu starker LuftstromLuftfeuchte erhöhen, z. B. mit Luftbefeuchter oder feuchtem Tuch im Raum (nicht direkt an Buds)
Muffiger GeruchZu wenig Luftaustausch, zu hohe rLFLuftstrom verbessern, befallene Buds sofort aussortieren

Klima-Notfallplan

Hohe Luftfeuchtigkeit (Sommer, Regenperioden):

  • Entfeuchter einsetzen
  • Luftstrom erhöhen, aber nicht direkt auf die Buds
  • Kleinere Chargen trocknen, um Schimmel zu vermeiden

Niedrige Luftfeuchtigkeit (Winter, Heizungsluft):

  • Luftbefeuchter verwenden
  • Dry-Trim bevorzugen, um Trocknung zu verlangsamen
  • Buds nicht zu nah an Heizquellen hängen

Mythen & Missverständnisse

„Je schneller, desto besser“ – falsch: Schnelle Trocknung mindert Aroma und Qualität.

„Man kann rLF beim Trocknen ignorieren“ – falsch: Falsche rLF fördert Schimmel oder Austrocknung.

„Nur teure Geräte liefern gutes Ergebnis“ – falsch: Auch mit einfachen Mitteln kann man stabile Bedingungen schaffen.

Praxisbeispiele aus der Trocknung von Marihuana

Indoor-Trocknung im Growzelt

Nach der Ernte werden die Buds auf ca. 20 cm langen Zweigen belassen und kopfüber in einem dunklen Growzelt aufgehängt.
Ein digitales Thermo-/Hygrometer hängt auf Bud-Höhe, um die Werte im Blick zu behalten.
Mit einem Umluftventilator wird sanft die Luft bewegt, ohne dass der Luftstrom direkt auf die Blüten trifft.
Die Temperatur wird über einen Hygro-/Thermo-Controller auf 18 °C gehalten, die rLF pendelt sich bei 50 % ein.

Täglich wird das Zelt kurz geöffnet, um frische Luft hereinzulassen. Nach 10 Tagen zeigt der Stiel-Snap-Test, dass die Trocknung abgeschlossen ist. Die Buds werden vorsichtig abgenommen und ins Curing-Glas überführt.

Outdoor-Trocknung in einem kühlen Keller

Ein Grower ohne Klimazelt nutzt einen sauberen, dunklen Kellerraum mit kleinen Kellerfenstern, die leicht geöffnet werden können.
Die Zweige werden auf einer Wäscheleine aufgehängt, an beiden Enden gesichert, damit sie nicht durchhängen.
Da die rLF im Herbst in diesem Keller oft bei 65 % liegt, läuft dauerhaft ein kompakter Luftentfeuchter.
Ein analoges Thermometer zeigt 17 °C, und der Keller bleibt vollständig lichtgeschützt.

Nach etwa 12 Tagen fühlen sich die Buds außen trocken an, innen aber noch leicht elastisch. Sie kommen direkt in Gläser mit 62 %-Feuchtigkeitsregler, um ins Curing zu gehen.

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So erkennst du, dass die Trocknung perfekt ist

  • Stiele knacken, statt sich zu biegen
  • Buds fühlen sich außen trocken, innen noch leicht elastisch an
  • Kein muffiger Geruch, Aroma wirkt klar und sauber

Übergang ins Curing

Sobald die Blüten trocken genug sind, beginnt der nächste Schritt – das Curing.

Hier werden die Buds luftdicht gelagert, um Aroma und Konsistenz zu verfeinern.

→ Lies dazu unseren ausführlichen Beitrag: „Curing von Cannabis – Schritt-für-Schritt zur optimalen Reifung“

Slow Dry, besseres Ergebnis – so hält die Qualität

Wer Cannabis langsam und kontrolliert trocknet, bewahrt Terpene und sorgt für eine lange Haltbarkeit.
Mit dem richtigen Klima, passenden Hilfsmitteln und etwas Geduld wird die Trocknung zur besten Grundlage für ein perfektes Endprodukt – und der Lohn sind Buds, die nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich ein echtes Highlight sind.

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