Schon mal was von Sativa und Indica gehört? Noch nicht? Dann wird’s Zeit! Sativa und Indica bezeichnen nämlich zwei verschiedene Unterarten der Cannabispflanze, die sich in Herkunft, Aussehen und ihrer Wirkung auf den menschlichen Körper unterscheiden. Worin genau diese Unterschiede bestehen und was die beiden Arten jeweils auszeichnet, erfährst du im folgenden Ratgeber.
Sativa vs. Indica: Kurzzusammenfassung
Indica-Sorten sind meist kürzer und buschiger. Unter Nutzern sind sie vor allem für ihre entspannenden Effekte bekannt, die Stress und Schlaflosigkeit lindern können. Sativa hingegen kann mit seinen längeren, schmaleren Pflanzen eine energiegeladene und stimulierende Wirkung erzeugen, ideal für kreative Tätigkeiten und soziale Interaktionen.
Doch das sind nicht die einzigen Unterschiede. Hier haben wir die wichtigsten Punkte für dich zusammengetragen, damit du alles auf einen Blick hast:
Das Wichtigste in Kürze
- Wirkung: Sativa wirkt oft stimulierend und energetisierend, während Indicas eher entspannend und beruhigend wirken können.
- Chemische Zusammensetzung: Sativas enthalten oft mehr THC, was zu anregenden Effekten führt, während Indicas oft mehr CBD enthalten, was ihre beruhigende Wirkung verstärkt.
- Aromen: Sativas haben typischerweise zitrusartige, fruchtige oder blumige Noten, während Indicas häufig erdige, holzige oder süßliche Aromen besitzen.
- Herkunft und Klimaanforderungen: Sativas stammen aus tropischen Gebieten, während Indicas aus den gebirgigen Regionen Zentralasiens kommen.
- Blütezeit: Sativas haben eine längere Blütezeit von 10 bis 16 Wochen, während Indicas eine Blütezeit von 6 bis 8 Wochen haben.
- Äußere Merkmale: Sativas sind größere Pflanzen mit längeren, schmaleren Blättern, während Indicas kürzer und buschiger sind, mit breiteren Blättern und dichteren Blüten.
Na, also: alles auf einen Blick – wie versprochen.
Das ging dir jetzt etwas zu schnell? Du möchtest Genaueres über die verschiedenen Pflanzen erfahren und dich tiefer mit den Unterschieden auseinandersetzen? Da hast du Glück, wir nämlich auch! Daher folgt nun für alle Cannabis-Enthusiasten eine detaillierte Erklärung der einzelnen Unterschiede.
Sativa-Wirkung und Indica-Wirkung
Einer der interessantesten Unterschiede für Konsumenten von Cannabis sind die verschiedenen Wirkungsweisen von Sativa und Indica. Daher wollen wir gleich mit dieser Thematik beginnen und die möglichen Unterschiede in der Wirkung von Sativa und Indica hier kurz zusammenfassen:
Sativa | Indica |
---|---|
stimuliert und energetisiert | entspannt und beruhigt |
hebt die Stimmung | reduziert Stress |
fördert die Kreativität und geistige Aktivität | fördert einen tiefen Schlaf |
Marihuana-Sorten & -Wirkung: eine Einführung
Für alle, die neu in der Welt des Cannabis sind, gibt es hier eine ganz kurze Einführung zur generellen Wirkungsweise von Cannabinoiden. Cannabispflanzen enthalten eine Vielzahl von Wirkstoffen, unter anderem die sogenannten Cannabinoide. Zu diesen zählen die bekannten Wirkstoffe CBD und THC.
Diese Cannabinoide interagieren mit unserem Endocannabinoid-System, das ein Teil unseres Nervensystems ist. Dieses System reguliert viele Funktionen wie Schlaf, Stimmung und Schmerzempfinden, weshalb Cannabis so vielfältige Effekte haben kann. Jede Pflanzenart enthält eine unterschiedliche Zusammensetzung von Cannabinoiden und kann daher etwas unterschiedliche Wirkungen entfalten – und hier kehren wir zurück zu den Unterschieden zwischen der Wirkung von Indica und Sativa.
Sativa-Wirkung: die zitronige Energiebombe
Die Wirkung der Sativa-Sorten ist in der Regel anregend und energetisch. Sie kann die Stimmung heben, die Kreativität fördern und die geistige Aktivität steigern. Diese Sorten sind daher ideal für die Einnahme tagsüber, da sie Energie und Fokus verleihen können.
Sativa hat typischerweise ein zitrusartiges, fruchtiges oder blumiges Aroma, das durch das Terpenprofil der Pflanze beeinflusst wird. Beliebte Sativa-Sorten, sind beispielsweise Silver Haze, Jack Herer, Amnesia Haze und Sour Diesel.
Indica-Wirkung: die erdende Beruhigung
Indica-Sorten hingegen sind für ihre tendenziell beruhigenden und entspannenden Wirkungen bekannt. Sie können teilweise dabei helfen, Stress abzubauen, Muskelverspannungen zu lösen und einen tiefen Schlaf zu fördern. Diese Sorten werden oft abends oder nachts verwendet, um Körper und Geist zur Ruhe zu bringen.
Indica hat häufig ein erdiges, holziges oder süßliches Aroma, das ebenfalls auf das spezifische Terpenprofil der jeweiligen Pflanze zurückzuführen ist. Im Gegensatz zu Sativa enthalten Indica-Sorten oft höhere Mengen an CBD, das für die entspannenden Effekte verantwortlich ist. Beliebte Indica-Sorten sind beispielsweise Northern Lights, Girl Scout Cookies und Blueberry.
Sativa-Wirkung vs. Indica-Wirkung: kein Unterschied?
Könnte, könnte und könnte – wenn man die oberen Absätze liest, scheint der Konjunktiv ein wiederkehrendes Thema in Bezug auf die Wirkung von Sativa und Indica zu sein. Und das zu Recht! Denn: Obwohl viele Konsumenten bei Sativa und Indica zwischen den beschriebenen Wirkungen unterscheiden, sind diese Unterschiede wissenschaftlich nicht eindeutig belegt.
Daher sagt diese Klassifizierung kaum etwas über die tatsächlichen Wirkungen aus – vor allem, da das Eingreifen des Menschen die chemische Zusammensetzung von Cannabis auch nochmal stark verändert hat: So kommt die Wirkung, die man mit Cannabis Sativa verbindet, zwar ursprünglich von der Pflanze. Heute gibt es jedoch keine klare Verbindung mehr zwischen diesen Effekten und der physischen Struktur moderner Cannabissorten. So kann eine Sativa-Pflanze, die in einer neuen Umgebung angebaut wird, ein völlig neues chemisches Profil entwickeln, das eher den typischen Wirkungsweisen einer Indica-Sorte ähnelt.
Die vermeintlichen Unterschiede in der Wirkung dienen also hauptsächlich der Vermarktung durch die Industrie, um Cannabissorten besser zu kategorisieren und den Konsumenten eine grobe Vorstellung der möglichen Wirkungen von Indica und Sativa zu vermitteln.
Geschichte der Indica- und Sativa-Arten
Die Geschichte der Cannabis-Arten Indica und Sativa reicht weit zurück. Der schwedische Botaniker Carl von Linné war der erste, der 1753 die Art Cannabis Sativa in seinem Werk „Species Plantarum“ beschrieb. Linné identifizierte diese Pflanzenart basierend auf den damals in Europa kultivierten Hanfpflanzen, die hauptsächlich für die Herstellung von Fasern, Samen und Hanföl verwendet wurden.
Etwa 30 Jahre später, 1785, führte der französische Biologe Jean-Baptiste Lamarck den Begriff „Cannabis Indica“ ein, um die Cannabispflanzen zu beschreiben, die aus Indien stammten. Lamarck bemerkte, dass diese Pflanzen sich deutlich von den zuvor beschriebenen europäischen Hanfpflanzen unterschieden. Diese Unterschiede führten Lamarck dazu, sie als separate Art zu klassifizieren.
Die Klassifizierung von Linné und Lamarck legte den Grundstein für die heutige Unterscheidung zwischen Sativa und Indica. Und wie wir bereits gehört haben, ist diese Unterscheidung für Züchter deutlich relevanter als für Konsumenten.
Daher wollen wir uns nun auch den anderen Unterschieden der beiden Cannabispflanzen zuwenden. Diese Kapitel helfen dir hauptsächlich beim Anbau, indem sie die physischen Eigenschaften und den Wachstumszyklus der Pflanzen beschreiben.
Herkunft und Anbaupraxis von Sativa und Indica
Gerade im Hinblick auf den Anbau ist es sinnvoll, sich für einen kurzen Moment auf die Grundlage aller Unterschiede zwischen den Pflanzen zu besinnen: die Herkunft.
Denn so unterschiedlich wie die Erde, in welcher die beiden Cannabis-Sorten ursprünglich wuchsen, so verschieden sind auch ihre klimatischen Bedürfnisse, ihr äußeres Erscheinungsbild und ihre spezifischen Eigenschaften.
Sativa – die tropische Wahl
Die ursprüngliche Heimat der Cannabis-Art Sativa liegt in den sonnendurchfluteten Regionen nahe dem Äquator – von Kolumbien über Mexiko bis hin zu Thailand und Südostasien. Diese Orte, bekannt für ihre langen Wachstumsperioden und hohe Luftfeuchtigkeit, bilden die perfekte Kulisse für die Entfaltung der Sativa-Pflanzen und prägen ihr Aussehen und ihre Eigenschaften maßgeblich.
So hat die dicht bewachsene, tropische Umgebung dafür gesorgt, dass die Cannabispflanze Sativa schnell in die Höhe wächst, um effektiv um das lebenswichtige Sonnenlicht konkurrieren zu können. Ihre langen, schmalen Blätter sind Meisterwerke der Natur, optimiert, um die Photosynthese unter intensiver Sonneneinstrahlung zu maximieren, ohne dabei zu viel kostbares Wasser zu verlieren.
Somit sind sie perfekt an warme Klimazonen angepasst. Der einzige Nachteil daran: Sie benötigen eine längere Blütezeit von etwa 10 bis 16 Wochen, was ihre Kultivierung anspruchsvoller macht.
Indica – die gebirgige Alternative
Die Ursprünge der Cannabispflanze Indica wirkt im Vergleich ein wenig wie die Antithese. Die alte Heimat der Cannabis-Art Indica liegt nämlich in den bergigen Regionen des indischen Subkontinents und Zentralasiens – von Afghanistan über Nordindien bis nach Nepal und Pakistan.
Diese rauen und gebirgigen Bedingungen in Zentralasien haben die Indica-Pflanzen maßgeblich geformt. So ist die Cannabis-Art Indica in der Regel kurz und buschig, mit breiten, tiefgrünen Blättern, was ihr hilft, in kalten und trockenen Umgebungen zu überleben. Diese Struktur ermöglicht es ihnen, die Blütezeit auf 6 bis 8 Wochen zu verkürzen und schneller zu reifen, was sie für das Leben in kühleren Klimazonen perfekt geeignet macht. Sie sind besonders attraktiv für Züchter, die in kürzeren Anbausaisonen arbeiten müssen.
Züchtung und Hybride
Doch mittlerweile gibt es nicht mehr nur Sativa und Indica. Denn wie wir bereits kurz angeschnitten haben, hat sich die Züchtung von Sativa und Indica im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Dadurch sind zahlreiche Hybridsorten entstanden, die Merkmale beider Typen kombinieren. Diese Hybriden bieten eine breite Palette von Effekten und Wachstumsmerkmalen, die an die spezifischen Bedürfnisse und Vorlieben der Konsumenten und Züchter angepasst werden können.
Klingt zuerst eigentlich mal ganz praktisch. Schade daran ist nur, dass dadurch praktisch jede reine Indica- oder Sativa-Sorte eliminiert wurde. Deshalb unterscheidet man heute auch zwischen Sativa-dominanten und Indica-dominanten Sorten. Diese Sorten sind zahlreich und Teil einer schnell wachsenden Gruppe, da die Züchtung stetig voranschreitet.
Sativa, Indica und die Wirkung von Hanf
Abschließend lässt sich nur eines sagen: Abgesehen von den kleinen Unterschieden, die wir gerade beleuchtet haben, bleiben sowohl Sativa oder Indica Teil der Hanf-Familie. Das bedeutet, dass sie mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht werden, darunter die Unterstützung des Wohlbefindens, die Linderung von Stress und Schmerzen sowie die Verbesserung des Schlafs. Hanf ist eine vielseitige und wertvolle Pflanze, die auf vielfältige Weise zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen kann.
Häufig gestellte Fragen zu Sativa und Indica
Fall noch nicht all deine Frage beantwortet wurden, findest du hier noch weitere häufig gestellte Fragen im Zusammenhang mit Sativa und Indica.
In welchen Produkten findet man Sativa und Indica?
Sativa und Indica können in einer Vielzahl von Produkten gefunden werden, beispielsweise in Produkten aus unserem CBD-Shop, in Lebensmitteln oder in Kosmetik.
Welche Sorte ist besser für mich: Sativa oder Indica?
Die beste Sorte für dich hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und Zielen ab. Wenn du nach einem Energieschub und einer verbesserten Stimmung suchst, ist Sativa möglicherweise eine gute Wahl. Wenn du nach Entspannung und Schmerzlinderung suchst, ist Indica möglicherweise besser geeignet. Probiere am besten verschiedene Sorten aus, und finde heraus, was für dich am besten funktioniert.
Welche Wirkstoffe sind in Indica und Sativa enthalten?
Sativa enthalten im Durchschnitt mehr THC (Tetrahydrocannabinol) und bestimmte Terpene wie Limonen. Indica enthält dagegen im Durchschnitt mehr CBD (Cannabidiol) und bestimmte Terpene wie Myrcen.