Haze – allein der Name lässt bei vielen Cannabis-Liebhabern die Herzen höher schlagen. Dieser Strain steht seit Jahrzehnten für intensive Wirkungen, charakteristische Aromen und eine faszinierende Geschichte. Doch was genau ist Haze eigentlich? Wo kommt es her, was macht es so besonders, und wie unterscheidet es sich von anderen Cannabis-Strains wie Indica oder Kush? Dieser Beitrag liefert dir einen umfassenden Überblick.
Definition: Was ist Haze?
Haze ist ein Cannabis-Strain, der zur Sativa-dominanten Familie gehört. Typisch für Haze ist ein hoher THC-Gehalt, ein energetisierender, zerebraler Rausch und ein oft würzig-zitroniges Aroma. Haze-Pflanzen wachsen meist hoch und benötigen eine längere Blütezeit als viele andere Sorten – was den Anbau anspruchsvoller macht, aber auch zur Legendenbildung beigetragen hat.Die genetische Basis von Haze ist eine komplexe Kreuzung verschiedener Landrassen aus Regionen wie Kolumbien, Mexiko, Thailand und Südindien. Daraus entstand ein Strain, der weltweit berühmt wurde – für seine Wirkung, seinen Geschmack und seinen Einfluss auf die Cannabis-Kultur.

Geschichte: die Wurzeln der Haze-Genetik
Die Ursprünge von Haze lassen sich bis in die 1970er Jahre zurückverfolgen – genauer gesagt in die Gegend von Santa Cruz, Kalifornien. Zwei Brüder, die als „Haze Brothers“ bekannt wurden, experimentierten mit verschiedenen Sativa-Landrassen. In Zusammenarbeit mit dem legendären Züchter Sam the Skunkman entstand der erste echte Haze-Strain, der schnell durch seine außergewöhnliche Wirkung Aufmerksamkeit erregte.
In den 1980ern gelangten die Haze-Genetiken nach Europa – insbesondere in die Niederlande. Dort wurden sie von Züchtern wie Nevil Schoenmakers und Samenbanken wie Flying Dutchmen oder Green House Seeds weiterentwickelt. Insbesondere Neville’s Haze und Super Silver Haze wurden in den folgenden Jahrzehnten zu modernen Klassikern.
Typische Haze-Sorten
- Original Haze: Die Urform aller Haze-Sorten, oft als reine Sativa oder fast reine Sativa klassifiziert. Sie hat eine extrem lange Blütezeit (bis zu 16 Wochen) und produziert einen sehr klaren, fast psychedelischen High.
- Super Silver Haze: Eine mehrfach ausgezeichnete Kreuzung aus Skunk #1, Northern Lights #5 und Original Haze. Super Silver Haze ist bekannt für seine energetisierende Wirkung und wird oft tagsüber konsumiert.
- Amnesia Haze: Ein moderner Klassiker mit starkem, geistig aktivierendem Effekt und Zitrus-Aroma. Sehr beliebt in Coffeeshops und auf dem europäischen Markt.
- Neville’s Haze: Ein Sativa-lastiger Hybrid mit komplexem High und würzigem Geschmack. Benannt nach dem legendären Züchter Nevil Schoenmakers.
- Lemon Haze: Kreuzung aus Lemon Skunk und Silver Haze. Der Name ist Programm: starkes Zitronenaroma und eine frische, erhebende Wirkung.
Wirkung von Haze
Haze-Sorten sind für ihre starke zerebrale Wirkung bekannt. Anders als Indica-Strains, die oft entspannend und körperlich sedierend wirken, steht bei Haze das mentale High im Vordergrund (siehe den Beitrag Sativa vs. Indica).
Typische Wirkungen von Haze sind:
- Kreativitätssteigerung
- Euphorie und gute Laune
- Geistige Klarheit und Fokus
- Energie und Motivation
- Mitunter auch leichte psychedelische Effekte
Diese Eigenschaften machen Haze besonders beliebt bei Menschen, die künstlerisch arbeiten, sich inspirieren lassen wollen oder einen aktiven Lebensstil haben. Gleichzeitig kann der hohe THC-Gehalt bei empfindlichen Personen zu Unruhe oder Paranoia führen – also Vorsicht bei der Dosierung.
Unterschiede zu anderen Strains
Cannabis lässt sich grob in drei Hauptkategorien einteilen: Sativa, Indica und Hybride. Haze gehört eindeutig zur Sativa-Domäne, aber wie unterscheidet es sich konkret?
Haze (Sativa) vs. Indica
| Merkmal | Haze (Sativa) | Indica |
| Wirkung | zerebral, aktivierend | körperlich, entspannend |
| Nutzung | tagsüber, zur Steigerung der Kreativität | abends, zum Entspannen |
| Pflanzentyp | hoch, schmal, lange Blüte | klein, buschig, kurze Blüte |
| Aroma | fruchtig, würzig, oft zitronig | erdig, süß, moschusartig |
Haze (Sativa) vs. Kush (Indica)
Kush-Sorten (wie OG Kush) gehören zur Indica-Domäne oder sind Indica-dominant. Sie liefern ein schwereres, sedierendes High, das oft mit „Couch-Lock“-Effekten einhergeht. Haze dagegen wirkt belebend und stimulierend. Geschmacklich sind Kush-Sorten oft dunkler und tiefer im Aroma als die helleren, zitronigen Noten der Haze-Sorten.
Haze (Sativa) vs. Skunk (Hybride)
Skunk ist ein Hybrid, der oft in Kreuzungen mit Haze verwendet wird. Während Skunk-Sorten einen starken, oft süßlich-stechenden Geruch und ein ausgewogenes High bieten, ist Haze intensiver im Kopf und wirkt länger anhaltend. Viele moderne Hybriden kombinieren die klaren Wirkungen von Haze mit der Stabilität und dem Ertrag von Skunk.
Der Anbau von Haze: Herausforderung und Lohn zugleich
Wer Haze anbauen will, braucht Geduld und Erfahrung. Haze-Pflanzen haben eine lange Blütezeit (12–16 Wochen), wachsen oft sehr hoch und benötigen ausreichend Licht sowie Platz. Viele Sorten sind zudem empfindlicher gegenüber Temperaturschwankungen und Schädlingen.Dennoch lohnt sich der Aufwand: Die Ernte belohnt mit potenten Blüten, intensivem Aroma und einer Wirkung, die sich von anderen Sorten deutlich abhebt. Viele Indoor-Grower bevorzugen mittlerweile Haze-Hybriden mit verkürzter Blütezeit, um das Beste aus beiden Welten zu bekommen.
