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Aktivkohlefilter fürs Growzelt – so geht’s

Aktivkohlefilter im Growzelt richtig einsetzen
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Aktivkohlefilter gehören zur Grundausstattung eines jeden Indoor-Growers. Sie sorgen für geruchsfreie Luft und eine diskrete Umgebung. Doch wie installiert man sie richtig? Welche Faktoren sind entscheidend für die Wirksamkeit? Und wann muss man sie austauschen? In diesem umfangreichen Guide erfährst du alles, was du über den Einsatz von Aktivkohlefiltern im Growzelt wissen musst – von der Planung bis zur Wartung.

Aktivkohlefilter richtig einsetzen: Warum sie im Growzelt unverzichtbar sind

Beim Anbau von Pflanzen im Growzelt entstehen intensive Gerüche – insbesondere bei blühenden Hanfpflanzen. Diese können durch geöffnete Fenster, Zeltöffnungen oder den Luftaustausch leicht nach außen dringen. Aktivkohlefilter binden die geruchstragenden Moleküle effektiv und verhindern, dass diese nach außen gelangen.

Die Aktivkohle im Filter wirkt dabei wie ein Schwamm: Geruchsstoffe bleiben an der Oberfläche der Kohle haften, während die gereinigte Luft weitergeleitet wird. Damit ist der Aktivkohlefilter ein zentrales Element der Geruchskontrolle im Indoor-Grow.

Wie funktioniert ein Aktivkohlefilter im Growzelt?

Ein Aktivkohlefilter besteht aus einem mit Aktivkohlegranulat gefüllten Metallzylinder, der über eine grobe Vorfiltermatte verfügt. Die Luft wird mithilfe eines Rohrventilators durch den Filter gesaugt, wo Geruchsmoleküle an der porösen Oberfläche der Aktivkohle haften bleiben.

Wichtig ist, dass der Filter im Unterdrucksystem arbeitet: Die Luft wird aus dem Growzelt abgesaugt, passiert den Aktivkohlefilter und wird dann durch ein Abluftrohr nach außen geleitet. So kann kein ungefilterter Geruch entweichen.

Growzelt-Installation: Aktivkohlefilter richtig anschließen

Damit der Filter optimal funktioniert, sollte er im oberen Bereich des Zelts installiert werden – dort, wo sich warme und geruchstragende Luft sammelt. In der Regel wird er mithilfe von Seilen oder Haken an der Zeltdecke befestigt. Der passende Rohrventilator wird direkt an den Filter oder mit einem kurzen Schlauchstück verbunden.

  • Filter zuerst, dann Ventilator, dann Abluftschlauch
  • Luftstromrichtung beachten: Luft muss durch den Filter gesaugt werden
  • Alle Verbindungen luftdicht fixieren (z. B. mit Schlauchschellen)
  • Vorfilter regelmäßig reinigen oder wechseln

Infografik: Aktivkohlefilter Installation

Die richtige Größe berechnen

Ein häufiger Fehler beim Einsatz von Aktivkohlefiltern ist die falsche Dimensionierung. Sowohl der Filter als auch der Lüfter müssen zur Zeltgröße und zur gewünschten Luftumwälzung passen.

Die Faustformel: Raumvolumen × 60 (für 60 Luftwechsel pro Stunde). Beispiel: Ein Zelt mit 1,2 × 1,2 × 2 m ergibt 2,88 m³. 2,88 × 60 = 172,8 m³/h → Du brauchst also mindestens einen Filter und Lüfter mit ca. 180 m³/h Leistung.

Zu beachten:

  • Luftwiderstand durch Filter und Schlauchsystem
  • Verluste durch Schalldämpfer oder zusätzliche Bögen
  • Reserveleistung für Temperaturregelung (Sommer)

Einfluss der Luftfeuchtigkeit im Growzelt

Aktivkohlefilter reagieren empfindlich auf hohe Luftfeuchtigkeit. Ab einer relativen Luftfeuchte von etwa 70 % nimmt die Adsorptionsfähigkeit spürbar ab. Daher sollte die Luftfeuchtigkeit im Growzelt idealerweise zwischen 40 % und 60 % liegen.

Tipps:

  • Verwende ein Hygrometer zur ständigen Kontrolle
  • Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit: Luftentfeuchter oder stärkere Abluftleistung
  • Filter möglichst weit vom Luftbefeuchter entfernt installieren

Infografik: Luftfeuchtigkeit und Aktivkohlefilter

Wie lange hält ein Aktivkohlefilter?

Die Lebensdauer eines Aktivkohlefilters liegt – je nach Qualität und Belastung – zwischen 6 Monaten und 2 Jahren. Folgende Anzeichen deuten darauf hin, dass ein Wechsel nötig ist:

  • Geruch wird trotz laufender Abluftanlage wieder wahrnehmbar
  • Filter riecht beim Ausblasen der Luft nach Innenraum
  • Der Luftdurchsatz sinkt spürbar (verstopfte Aktivkohle)

Ein regelmäßiger Austausch sorgt für gleichbleibende Leistung und Sicherheit.

Kann man Aktivkohlefilter reinigen?

Die grobe Vorfiltermatte lässt sich absaugen oder waschen. Die Aktivkohle selbst ist jedoch ein Verbrauchsmaterial – eine Reinigung ist technisch nicht sinnvoll und führt meist zu Leistungsverlusten. Ist der Filter „durch“, hilft nur ein Austausch.

Typische Fehler beim Einsatz im Growzelt – und wie du sie vermeidest

  • 🔧 Falsche Luftstromrichtung: Filter muss auf der Ansaugseite des Lüfters sitzen
  • 📐 Zu kleines Filter-/Lüftermodell: Immer auf Volumenleistung achten
  • 💧 Zu hohe Luftfeuchtigkeit: Filter verliert Wirkung → Luft trockener halten
  • 📏 Filter falsch positioniert: Immer im oberen Bereich des Zelts montieren

Infografik: Fehler beim Einsatz von Aktivkohlefiltern

FAQ: Häufige Fragen zum Aktivkohlefilter

Kann ich den Aktivkohlefilter außerhalb des Zelts montieren?

Prinzipiell ja – allerdings besteht das Risiko, dass ungefilterte Luft aus dem Zelt austritt. Empfehlenswert ist die Innenmontage.

Wie laut ist ein Aktivkohlefilter?

Der Filter selbst ist geräuschlos. Die Geräuschentwicklung hängt vom verwendeten Lüfter ab. Schalldämpfer können helfen, den Geräuschpegel zu senken.

Kann ich mehrere Zelte mit einem Filter betreiben?

Nicht empfehlenswert. Jedes Zelt sollte eine eigene Abluftführung mit Filter und Lüfter haben, um Druckverhältnisse und Geruchsfilterung optimal zu regeln.

Hinweis: Dieser Beitrag dient ausschließlich der allgemeinen Information über technische Zusammenhänge im Indoor-Grow-Bereich. Bitte beachte die gesetzlichen Regelungen in deinem Land.

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