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Outdoor oder Indoor? Wo kann Cannabis besser wachsen?

Symbolbild Outdoor vs. Indoor
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Es wird seit geraumer Zeit kontrovers diskutiert, ob die optimale Umgebung für den Anbau von Hanfpflanzen drinnen oder im Freien ist. Eine ausgiebige Recherche im Internet ergibt eine Fülle von Informationen, die mitunter auch widersprüchlich sind.

Dieses Thema ist von Natur aus vielschichtig und daher nicht einfach zu beantworten. Es sei jedoch vorweggenommen, dass sowohl der Indoor- als auch der Outdoor-Anbau seine jeweiligen Vor- und Nachteile hat. Die Entscheidung für die Anbauweise hängt in erster Linie von den verfügbaren Anbauflächen und den spezifischen Hanfsorten ab, die gezüchtet werden sollen.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Anbau von Cannabis in Deutschland derzeit nur mit einer Genehmigung für den Anbau von Nutzhanf gestattet ist und nicht für den persönlichen Gebrauch erlaubt ist. Dies wird sich voraussichtlich im Laufe des ersten Quartals 2024 ändern. Von da an soll -Stand jetzt- erlaubt werden, pro Person drei Cannabispflanzen züchten zu dürfen. Meldet euch hierfür gerne für unseren Newsletter an, um stets auf dem Laufenden zu bleiben!

Wie unterscheiden sich Cannabispflanzen, die drinnen bzw. draußen angebaut werden?

Der Anbau von Cannabispflanzen in geschlossenen Räumen oder im Freien zeigt bemerkenswerte Unterschiede im Verhalten der Pflanzen. Im Freilandanbau kann die Pflanze aufgrund des Fehlens von Begrenzungen wie Wänden und Decken ungehindert in die Höhe und seitlich in die Breite wachsen, was tendenziell zu größeren Blüten führt. Doch bedeutet dies automatisch, dass der Indoor-Anbau keine Vorteile bietet? Keineswegs! Lass uns einen Blick darauf werfen, wie sich die beiden Anbaumethoden in weiteren Aspekten unterscheiden.

Der Indoor-Anbau

Die Indoor-Anbauweise kann vielfältige Erscheinungsformen annehmen. Während ein Freizeitzüchter sich möglicherweise um einen kleinen Topf mit Cannabissamen in einem abgedunkelten Raum kümmert – eine Praxis, die in Deutschland aktuell illegal ist – haben Profis längst auf den hydroponischen High-Tech-Anbau umgestellt. Ungeachtet der spezifischen Vorgehensweise im Indoor-Anbau bietet diese Methode zahlreiche Vorteile. In einem kontrollierten Raum ist die Cannabispflanze weniger anfällig für instabile Umweltbedingungen. Schädlinge und Krankheiten stellen im Indoor-Anbau kaum eine Bedrohung dar. Zudem ermöglicht die Verwendung von künstlichem Licht den ganzjährigen Anbau, unabhängig von den Jahreszeiten.

Indoor-Anbau von Cannabis

Anbau im Freien

Im Freiland ist die Cannabispflanze zweifellos verstärkten äußeren Einflüssen ausgesetzt, darunter Schädlinge, Pestizide und Witterungsbedingungen, die ihr das Leben schwer machen. Im Durchschnitt weist Cannabis, das im Freien angebaut wird, tendenziell eine höhere Konzentration von Pestiziden auf als Indoor-Cannabis. Dies ist größtenteils auf die unkontrollierbaren externen Faktoren zurückzuführen, die den Einsatz von Pestiziden erforderlich machen, um die Pflanzen zu schützen. Überraschenderweise ist also der Freilandanbau von Cannabis nicht zwangsläufig die natürlichere Bio-Option. Dennoch hat der Outdoor-Anbau seine eigenen Vorzüge, die im Folgenden erläutert werden.

Outdoor-Anbau von Cannabis

Vor- und Nachteile in Betracht ziehen: Beide Anbaumethoden im Blick

Lasst uns eingehend die Vor- und Nachteile der zwei unterschiedlichen Anbaumethoden beleuchten. Dabei werden wir auch auf mögliche Unterschiede in Bezug auf Geschmack, Potenz und Erscheinungsbild von indoor- und outdoor-angebautem Cannabis eingehen. Zudem werden wir die Frage nach qualitativen Unterschieden bei den Endprodukten erörtern.

Geschmack und Aroma

In geschlossenen Indoor-Umgebungen herrschen typischerweise optimale Bedingungen für das Wachstum von Cannabispflanzen. Abgeschirmt von störenden äußeren Einflüssen kann der Geschmack des Cannabis hier oft intensiver sein. Dennoch kann unter spezifischen Umständen der Geschmack von im Freien angebautem Cannabis ebenfalls äußerst aromatisch sein. Dies ist auf die natürliche Sonnenstrahlung zurückzuführen, die die Produktion von Sekundärmetaboliten anregt, was sich positiv auf den Geschmack auswirken kann. Des Weiteren tragen Mikroorganismen im Freien dazu bei, dass die Blüten mit köstlichen Aromen angereichert werden.

Insbesondere in Beeten, die reichlich mit Kompost und organischem Material versorgt sind, finden Bakterien und mikrobielle Pilze den idealen Lebensraum. Wenn diese Mikroorganismen in Kontakt mit den Wurzeln der Pflanzen kommen, wird die Produktion von Terpenen, den Aromastoffen, gesteigert. Dies hat den zusätzlichen Effekt, Schädlinge effektiver abzuwehren. Das Ergebnis sind nicht selten Cannabisblüten mit besonders ansprechenden Aromen.

Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass die Intensität und Nuancen des Geschmacks hauptsächlich von der spezifischen Cannabissorte abhängen. Während einige Sorten von Natur aus erdige Noten aufweisen, zeichnen sich andere durch fruchtige Aromen aus.

Symbolbild für Geschmack - Person riecht an einer Pflanze

Die Potenz des Hanfs

Für viele Menschen steht zweifellos die Potenz von Hanf im Mittelpunkt, wenn es um verschiedene Anbaumethoden geht. In der Theorie mag es zwar einfach erscheinen, die Stärke von Cannabis in einem kontrollierten Indoor-Anbau zu steigern, aber die Realität gestaltet sich komplexer. Ein Experiment, bei dem angebaute Cannabispflanzen aus Indoor- und Outdoor-Bereichen miteinander verglichen wurden, lieferte überraschende Ergebnisse. Das im Freien kultivierte Cannabis wies einen signifikant höheren Gehalt an Terpenen und Cannabinoiden auf.

Diese Befunde sorgten für Verwirrung, da sie nahelegten, dass unter den richtigen Bedingungen – einschließlich des Wetters und der Bodenqualität – die Hanfpflanze im Freien tatsächlich ihr maximales Potenzial entfalten kann. Hier liegt jedoch das entscheidende Dilemma: Perfekte Bedingungen im Outdoor-Anbau sind keineswegs garantiert. Es macht einen erheblichen Unterschied, in welcher Klimazone die Pflanze angebaut wird. Weder anhaltende Hitze noch ständige starke Regenfälle sind für das optimale Wachstum förderlich.

Äußeres Erscheinungsbild: Farbe, Größe und Mehr

Cannabispflanzen, die im Freien gedeihen, zeichnen sich in der Regel durch beeindruckende Größe aus, da ihnen keine Wände oder Decken raumübergreifende Grenzen setzen. Im Vergleich zu ihren Indoor-Pendants resultiert aus dieser imposanten Statur oft eine bis zu zehnfach höhere Ausbeute an Cannabisblüten. Dies stellt zweifellos einen bedeutenden Vorteil für den Outdoor-Anbau dar. Darüber hinaus sind die Zweige und Äste dieser Pflanzen in der Regel kräftiger und widerstandsfähiger als bei Indoor-Pflanzen.

Es gilt jedoch zu bedenken, dass Größe nicht zwangsläufig Qualität bedeutet. Die größeren Blüten sind nicht notwendigerweise reich an Trichomen, den harzigen Drüsen, die die wertvollen Cannabinoide und Terpene produzieren. Tatsächlich können im Vergleich zu Indoor-Blüten die im Freien gewachsenen Blüten optisch weniger ansprechend erscheinen. Dies liegt nicht zuletzt an der direkten Sonneneinstrahlung, der die Outdoor-Pflanzen ausgesetzt sind. Die intensivere Sonneneinstrahlung führt dazu, dass die Blüten schneller trocknen, was gelegentlich zu einem leichten Verlust an Farbintensität führen kann.

Es ist jedoch entscheidend zu verstehen, dass die Qualität einer Hanfpflanze nicht allein anhand der Farbintensität beurteilt werden kann. Obwohl blass aussehende Cannabisblüten auf eine geringere Qualität hindeuten können, ist diese Vermutung nicht immer zutreffend. Eine gründliche Untersuchung der Trichom-Dichte und eine genaue Prüfung der Cannabinoid- und Terpenprofile sind aussagekräftigere Maßstäbe für die Qualität.

Gibt es Unterschiede in der Qualität und wenn ja, welche?

Die Beurteilung der Qualität von Cannabisblüten allein anhand von Optik, Geruch oder der Anbaumethode gestaltet sich grundsätzlich schwierig. Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass Cannabis aus Indoor-Anbau in der Regel eine gute Wahl ist. In einer stabilen und kontrollierbaren Umgebung gedeihen die Pflanzen prächtig und sind weniger anfällig für äußere Störungen. Doch unter optimalen Wachstumsbedingungen kann Cannabis im Freiland sein höchstes Potenzial entfalten. Obwohl der Outdoor-Anbau mit gewissen Risiken verbunden ist, kann er unter günstigen Bedingungen tatsächlich lohnender sein.

Es ist ebenfalls zu beachten, dass bestimmte Hanfsorten besser für den Indoor-Anbau geeignet sind, während andere sich für den Anbau im Freien besser eignen. Die Qualität des Endprodukts hängt somit hauptsächlich von den jeweiligen Anbaubedingungen ab. Insgesamt gilt, dass das qualitativ hochwertigste Endprodukt unter den bestmöglichen Bedingungen angebaut wird.

Anbau von Cannabis in geschlossenen Gewächshäusern

Neben den etablierten Methoden des Freilandanbaus und des Indoor-Anbaus sind auch Gewächshäuser eine gängige und äußerst effektive Wahl für den Anbau von Cannabispflanzen. Diese Anbaumethode erfreut sich großer Beliebtheit, da Gewächshäuser die Vorteile des Innen- und Freilandanbaus miteinander vereinen. Hier profitieren die Pflanzen sowohl von der natürlichen Sonneneinstrahlung als auch von einer kontrollierten Anbauumgebung.

In einem Gewächshaus kann schnell auf Schädlinge, ungünstige Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeitsprobleme reagiert werden, was die Gesundheit der Pflanzen fördert. Die Ernten aus Gewächshäusern sind langfristig gesehen in Bezug auf Qualität und Quantität konsistenter. Aus diesem Grund ist es nicht überraschend, dass der Großteil des Medizinalcannabis heutzutage in Gewächshäusern angebaut wird.

Hanfanbau im Gewächshaus

Es ist zweifellos ein faszinierendes Thema, aber es sollte stets beachtet werden, dass der Eigenanbau von Cannabis in Deutschland NOCH illegal ist. Habt noch ein wenig Geduld, 2024 naht!

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