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Cannabis richtig gießen: Tipps für gesundes Wachstum und optimale Erträge

So gießt du Cannabis richtig – von der Keimung bis zur Ernte
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Das Gießen ist einer der wichtigsten, aber oft unterschätzten Faktoren beim Anbau von Cannabis. Wer denkt, „viel hilft viel“, liegt schnell daneben – zu viel Wasser schadet mehr als es nützt. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du dein Gießverhalten optimal anpasst, Fehler vermeidest und dafür sorgst, dass deine Cannabissetzlinge kräftig wachsen und später reichlich Ertrag bringen.

Warum ist das richtige Gießen beim Cannabis-Grow so entscheidend?

Cannabis ist eine robuste Kultur – aber empfindlich, wenn es um Wasserhaushalt und Wurzelklima geht. Zu wenig Wasser bedeutet Stress, zu viel Wasser führt zu Staunässe, Schimmel oder Wurzelfäule. Besonders bei Indoor-Grows ist das richtige Gießverhalten entscheidend, weil natürliche Abflüsse oder Verdunstung fehlen.

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Gut zu wissen
Cannabispflanzen benötigen je nach Lebensphase völlig unterschiedliche Gießmengen. Eine pauschale Regel gibt es nicht – aber bewährte Methoden und Faustformeln.


Woran erkenne ich, dass meine Cannabispflanze Wasser braucht?

Die wichtigste Regel beim Gießen lautet: erst denken, dann gießen. Bevor du zur Gießkanne greifst, prüfe:

  • Fühlt sich die obere Erdschicht trocken an?
  • Wie schwer ist der Topf im Vergleich zum letzten Mal?
  • Wirkt die Pflanze schlaff oder hängen die Blätter leicht?

Die Kombination aus Fingerprobe und Topfgewicht ist der Goldstandard unter Growern.

Tipp: Hebe deine Töpfe im trockenen Zustand einmal hoch, um ein Gefühl für das Leergewicht zu bekommen. So erkennst du später viel leichter, wann gegossen werden muss.


Wie oft sollte man Cannabis gießen?

Die Frequenz hängt stark ab von:

  • Topfgröße
  • Substrat (z. B. lockere Erde vs. Kokos)
  • Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit
  • Lebensphase der Pflanze (Keimling, Wachstum, Blüte)

Als grobe Orientierung:

PhaseGießhäufigkeit
Keimlingalle 2-3 Tage, sehr sparsam mit Bedacht
Vegetativalle 2 Tage
Blütealle 1-2 Tage
Endblütenach Bedarf, spülen beachten
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Vorsicht bei zu häufiger Bewässerung!
Überwässerung ist eine der häufigsten Fehlerquellen beim Cannabis-Anbau. Die Wurzeln brauchen Sauerstoff – und der fehlt in dauerhaft nasser Erde. Das kann zu Wurzelfäule führen und die gesamte Ernte gefährden.

Wie viel Wasser braucht Cannabis pro Gießvorgang?

Ein bewährter Wert ist: 10–20 % des Topfvolumens.

  • 5-Liter-Topf = ca. 0,5–1 Liter Wasser pro Gießvorgang
  • 10-Liter-Topf = ca. 1–2 Liter

Ziel ist es, das gesamte Wurzelwerk zu erreichen, ohne dass Wasser unten dauerhaft im Übertopf steht. Lasse das überschüssige Wasser gut ablaufen und entferne stehende Flüssigkeit nach 10–15 Minuten.

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Praxis-Tipp:
Gieße lieber langsam in Etappen. So kann sich das Substrat gleichmäßig vollsaugen, und das Wasser verteilt sich besser bis in tiefere Schichten.

Wie beeinflussen Luftfeuchtigkeit und Temperatur das Gießverhalten?

Die Umgebungsbedingungen haben unmittelbaren Einfluss auf den Wasserverbrauch deiner Pflanzen:

  • Hohe Temperaturen: fördern Verdunstung, der Wasserbedarf steigt.
  • Niedrige Luftfeuchtigkeit: lässt die Blätter schneller austrocknen.
  • Kühle, feuchte Bedingungen: senken den Wasserbedarf deutlich.
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Gut zu wissen
An besonders heißen Tagen kann es sinnvoll sein, morgens und abends jeweils eine kleine Menge zu gießen, um Stress zu vermeiden.

Welche Symptome deuten auf Gießfehler hin?

Bei zu viel Wasser:

  • Hängende, glänzende Blätter
  • Langsames Wachstum
  • Modergeruch aus dem Topf

Bei zu wenig Wasser:

  • Schlappe, trockene Blätter
  • Erde löst sich vom Topfrand
  • Blätter rollen sich ein oder verfärben sich

Wenn du unsicher bist, gilt: Lieber einen Tag zu spät als zu früh gießen.

Was sind die besten Gießmethoden beim Cannabis-Anbau?

Je nach Grow-Setup und Erfahrungsgrad empfehlen sich unterschiedliche Vorgehensweisen:

  • Von oben gießen: Standardmethode, gut für kleine bis mittlere Töpfe
  • Von unten gießen (Dochtprinzip): bei empfindlichen Setzlingen oder Jungpflanzen
  • Automatische Bewässerung: für Profis oder große Grows mit Tropfsystem
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Gut zu wissen
Das Gießen von oben simuliert Regen, was dem natürlichen Verhalten der Pflanze entspricht – achte aber darauf, Blätter nicht ständig zu benetzen, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Gießen je nach Topfgröße und Substrat

Du bist noch auf der Suche nach dem richtigen Substrat? Entdecke unsere Auswahl an hochwertigen Erden und Substraten im Growshop – ideal für optimale Drainage und Wurzelentwicklung.

Topfgröße: Je kleiner der Topf, desto schneller trocknet die Erde. Große Töpfe speichern Wasser länger, bergen aber bei falschem Substrat das Risiko von Staunässe.

Substrate:

  • Erde: speichert Wasser gut, aber Gefahr der Verdichtung
  • Kokos: sehr luftig, aber schneller trocken
  • Hydroponik: kontinuierliche Wasserzufuhr nötig

Tipp: Achte auf Drainage – z. B. Blähton am Topfboden und Löcher im Untertopf.

Saisonale Unterschiede beim Outdoor-Gießen

Der Wasserbedarf ändert sich auch mit der Jahreszeit:

  • Frühjahr: oft genug Regen, nur punktuell nachgießen
  • Sommer: hoher Wasserbedarf, morgens und abends gießen
  • Herbst: weniger Bedarf, Boden bleibt länger feucht

Achtung: In heißen Sommern nicht zur Mittagshitze gießen – das Wasser verdunstet zu schnell und kann die Wurzeln schädigen.

Was tun bei Überwässerung oder Staunässe?

Erste Anzeichen:

  • Blätter hängen trotz feuchter Erde
  • muffiger Geruch
  • weiße oder graue Schimmelspuren an der Oberfläche

Maßnahmen:

  • Gießen sofort einstellen
  • Pflanze in trockener Umgebung belüften
  • Drainageschicht überprüfen (z. B. Blähton unten im Topf)
  • ggf. in trockenes Substrat umtopfen

„Ich war immer der Meinung, viel hilft viel – aber seit ich bewusst weniger gieße, sind die Blätter kräftiger und die Wurzeln gesünder.“

sinngemäß aus einem bekannten Grower-Forum, dass sich ihre Pflanzen nach einer kurzen Trockenphase deutlich erholen und kräftiger weiterwachsen – weniger ist beim Gießen oft mehr.

Indoor vs. Outdoor: Gibt es Unterschiede beim Gießverhalten?

Ja, und zwar erhebliche:

Indoor-Grow:

  • stabile Temperaturen
  • keine Verdunstung durch Wind
  • kontrollierbares Licht, aber Staunässegefahr höher

Outdoor-Grow:

  • Regen als natürliche Wasserquelle
  • Verdunstung durch Wind und Sonne
  • größere Schwankungen bei Temperatur und Luftfeuchtigkeit

Fazit: Outdoor-Grows brauchen flexible Gießroutinen – Indoor-Grows profitieren von Konstanz und Kontrolle.

Wie verändert sich das Gießverhalten je nach Lebensphase?

Je nach Phase ändern sich nicht nur Wassermenge und Frequenz – auch der Nährstoffbedarf steigt. Für jede Phase findest du bei uns den passenden Cannabis-Dünger im HANF.com Growshop.

  1. Keimling: Nur die oberste Erdschicht leicht feucht halten. Sprühflasche ideal.
  2. Wachstum: Regelmäßig, aber nicht zu viel. Das Wurzelwachstum fördern.
  3. Blütephase: Größerer Wasserbedarf. Darauf achten, dass keine Nährstoffreste ausgewaschen werden.
  4. Endblüte: Weniger gießen, gegen Ende ggf. „spülen“, um Geschmacksreinheit zu fördern.
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Was bedeutet „Spülen“?
Beim Spülen (Flushen) werden die letzten 7–14 Tage vor der Ernte große Mengen pH-neutrales Wasser verwendet, um überschüssige Nährstoffe aus dem Substrat zu entfernen. Das verbessert Aroma und Brennverhalten der Blüten.


Welche Fehler sollte man unbedingt vermeiden?

  • Gießen nach Zeitplan statt nach Bedarf
  • Wasser staut sich im Übertopf
  • Blätter werden regelmäßig nassgespritzt
  • Substrat zu dicht oder ohne Drainage
  • Wasser mit falschem pH-Wert (optimal: 6,0–6,5 bei Erde)
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Gut zu wissen
Einmaliges Überwässern ist nicht das Problem – wenn du lernst, daraus zu reagieren. Dauerfeuchte Töpfe dagegen töten langfristig jede Wurzel.

Welches Wasser eignet sich am besten für Cannabis?

  • Leitungswasser: meist okay, aber auf Kalkgehalt und pH-Wert achten
  • Regenwasser: ideal – weich, sauerstoffreich, kostenlos
  • Gefiltertes Wasser: bei sensiblen Strains empfehlenswert

Tipp: Lass Leitungswasser 24 Stunden stehen, damit Chlor ausdampfen kann.

Gießen ist kein Handgriff – sondern Teil deiner Grow-Strategie

Wer seine Pflanzen versteht, gießt nicht einfach drauflos. Stattdessen beobachtest du, prüfst den Zustand der Erde, passt die Menge an – und gibst Wasser bewusst. So schaffst du die Grundlage für ein gesundes Wurzelklima, stabile Blätter, dichte Blüten – und letztlich eine erfolgreiche Ernte.

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